Wednesday, September 20, 2006

Die ersten Tage bei Avenues Publishing.

Nun bin ich erst zwei Tage arbeiten und sitze trotzdem schon wieder um 23:45 Uhr daheim vor meinem Laptop um den Blog wenigstens ein bisschen aktuell zu halten. Mir mangelt es seit meiner Ankunft in NZ einfach an Zeit, um es mal auf den Punkt zu bringen! Meine drei mitgereisten Bücher haben seit meiner Ankunft am 17.August kein Tageslicht mehr gesehen und ich habe schon seit 4 Wochen vor mir meine Fingernägel zu lackieren. Bin ich nicht bemitleidenswert..?


Zumindest bin ich seit heute, meinem zweiten Arbeitstag bei Avenues Publishing, wieder öfter „connected“. Ich hab mir das LAN-Kabel von meinem Arbeits-eMac (Shame on me, ich darf in Zukunft nie mehr über Macs und deren User lästern.) geklaut und meinen Laptop angestöpselt. So kann ich in Zukunft zumindest parallel am eMac layouten und am Laptop meine Emails abrufen. Denn mir einen eigenen Email-Account (xyz@avenues.net.nz) einzurichten würde –wie jedes Vorhaben eines Kiwis- wohl geschätzte 5 Monate bis zur Verwirklichung dauern. Kiwis sagen viel wenn der Tag lang ist und das Gespräch in vollem Gang… am Ende fühlt sich keiner mehr für die Entscheidung verantwortlich und sie wird einfach vergessen.
Nunja, ich bin glücklich dass ich in den kommenden 20 Wochen nicht nur auf das teure Internet in meiner zukünftigen Bleibe (http://www.livingspace.net/) angewiesen bin!


Tja, wie sieht der Arbeitsalltag beim Verlag vom lokalen Avenues Magazin („The best of living in Christchurch“) aus? Viel kann ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen außer:


  • die Mitarbeiter (10 +/-2 an der Zahl) sind alle sehr nett, aufgeschlossen und humorvoll

  • jeder steht theoretisch immer unter Zeitdruck (Berufskrankheit) aber trotzdem bleibt genügend Zeit für Raucher- oder Fresspausen und Spaziergänge

  • die beiden Designer schließen sich in einem kleinen Raum ein um dem Lärm der Empfangs- und Sales-Damen im Hauptbüro zu entkommen

  • den Humor der beiden Designer versteh ich zum größten Teil überhaupt nicht. Ich bin die perfekte Zielscheibe für sarkastische Witze. Grmpf.

  • Es wird nach Feierabend (oder auch schon davor wenn man es einfach als offizielles Meeting bezeichnet) viel Kiwi-Wein getrunken und dabei u.a. über Kolumnenbeiträge philosophiert

  • Die leckere Bakery gleich nebenan und das In-Restaurant gleich unten drunter verlocken dazu viel Geld für Süßkram und Mittagessen auszugeben!

  • Alle Mitarbeiter sind nicht nur Arbeitskollegen sondern auch Freunde, u.a. darum geht’s wohl fast jeden Abend in die In-Bar im Erdgeschoss zum „having a drink“


Über die eigentliche Arbeit die für mich vorgesehen ist kann ich noch nicht viel sagen… diese Woche ist Deadline für die Oktober-Ausgabe und jeder ist mit seinen eigenen Aufgaben beschäftigt. Darum saß ich gestern zur Begrüßung auch erstmal 6 Stunden auf dem Sofa und las 1001 neuseeländische Zeitschriften bis mich die beiden Designer zu sich ins Zimmer geholt und mir ein bisschen Erklärung über alles gegeben haben. Zum krönenden Abschluss meines ersten Arbeitstages wurde dann auch gleich das Kolumnen-Meeting abgehalten was bedeutete: Wein um 16 Uhr nachmittags während der Arbeitszeit! Ein amüsantes Erlebnis. So different from Germany.
Heute dann wurde mir meine erste Aufgabe anvertraut um mich die Woche über noch bei Laune zu halten: einen Probeartikel ganz nach meinem Geschmack layouten (Text + Bild) und danach das übliche Avenues-Design anwenden. So hab ich meine Zeit heute, am zweiten Arbeitstag, also erstmal damit verbracht meinen eMac und sämtliche Befehle in Photoshop und InDesign auf Englisch zu erkunden und ein bisschen herumzuspielen. ICH bin ja unter keinerlei Zeitdruck, noch nicht… J


Momentan ist also alles noch recht chaotisch und ich komme mir ein bisschen verloren vor. Aber ich fühle mich unter den Kollegen wohl und bin fasziniert von der lockeren Arbeitsatmosphäre. Somit denke ich dass die Sterne für mein 20-wöchiges Praktikum gut stehen und ich eine Menge Erfahrungen machen werde. Positive wie auch negative. Und genau darum bin ich ja hier.

4 Comments:

  • Hallo Tanja,
    wow, das hört sich ja alles ganz toll an!
    Das Problem mit den Englischen Tastenkürzel kenn ich hier auch, obwohl ich noch in Good Old Germany bin. Meine Tastatur stellt sich so ungefähr zweihundertachtzigtausendmal am Tag um, wenn ich meiner Arbeit in Photoshop nachgehe und ich bemerke es meistens erst, wenn Strg-z nicht mehr geht...
    Wünsche Dir noch ganz viel Spaß beim Erledigen deiner Aufgaben. Mach's gut!

    Liebe Grüße aus Stuggi-Town,
    die Nina

    By Anonymous Anonymous, at 23 September, 2006 00:46  

  • wow
    hört unglaublich aufregend an.
    ich wünsch dir weiterhin so viel zeitmangel ;)
    nur keinen stress
    nimm viele eindrück auf & wieder mit
    nach hause.

    lg aus deutschland

    By Anonymous Anonymous, at 26 September, 2006 04:44  

  • Huhu Nina!

    Schön auf diesem Wege von dir zu hören, hab mich sehr gefreut über die News aus Stuttgart :)
    Dir scheint deine Arbeit also auch zu gefallen...? Was sind denn deine täglichen Herausforderungen?

    An die englische Tastatur hab ich mich mittlerweile ganz gut gewöhnt aber mein Laptop ist ja deutsch :| Das ist manchmal recht verwirrend. Sogar mit dem Mac hab ich mich schon etwas angefreundet, bevorzuge aber immer noch Windows. Der Mac hat gerade erst meinen USB-Stick geschrottet!

    Ganz liebe Grüße aus NZ,
    die Tanja

    By Blogger Stylista, at 26 September, 2006 15:05  

  • hallo liebe Tanja,
    viel glück für den zweiten teil deines neuseelandaufenthaltes. Mit dem praktikum ist das immer so eine sache, es kommt auf die kollegen mit an, ob sie bereit sind dich mitarbeiten zu lassen. Zeig ihnen was du kannst, vorausgesetzt sie lassen dich , dann wird auch in der arbeitswelt freude aufkommen. Lass dich nicht entmutigen, manchmal braucht alles seine zeit.
    In diesem sinne viele liebe grüsse aus unterasbach

    By Anonymous Anonymous, at 27 September, 2006 21:17  

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