Monday, October 02, 2006

Time to say goodbye...

Was? Jetzt schon? Es sind doch erst 6 Wochen vorbei, hält es Tanja am anderen Ende der Welt etwa schon nicht mehr aus...?



DOCH!
Ich bleibe immer noch bis Anfang Februar in Mittelerde um jeden kleinen Fleck dieser 2 Inseln zu erkunden. Aber meine Zeit in der Gastfamilie ist heute, am 1.Oktober, abgelaufen und nun fängt das Leben auf eigenen zwei Beinen in Chch für mich an. Die letzten 6 Wochen mit Ruth und Allan waren einfach traumhaft, eine bessere Gastfamilie für meine erste Eingewöhnungszeit so weit weg von zu Hause hätte ich nicht erwischen können. Ich wurde warm, herzhaft und stets zuvorkommend behandelt, habe mich am Ende selbst wie in einem "zweiten Zuhause" gefühlt. Das Essen hätte besser und schmackhafter nicht sein können, ich habe sicher schon einen Großteil der neuseeländischen Cuisine in diesen 6 Wochen kennengelernt. Und jeder kulinarische Wunsch (Quiche, Scones) wurde mir von den Lippen abgelesen. Ein Schlemmer-Paradies!


Diese schöne und unbeschwerte Zeit ist nun vorbei, in Zukunft werde ich mich abends nach der Arbeit und morgens nach dem Aufstehen selbst um Nahrung zwischen den Zähnen kümmern müssen... aber ich habe mich die letzten Tage schon sehr nach Freiheit und Unabhängigkeit gesehnt. Man fühlt sich eben doch immer irgendwie "gezwungen" rechtzeitig zum Essen zu erscheinen oder nicht gleich nach dem Essen wieder zu verschwinden. Ich habe ab nun -so glaube ich- endlich mal Zeit für mich um einfach nur Fernseh zu schauen oder hoffentlich mal ein Buch weiterzulesen. Denn bei all dem Reisen der letzten Wochen habe ich eines gemerkt: mir fehlt die Entspannung zwischendurch. Das Nichtstun, das daheim sitzen, das DVD schauen, das völlige Abschalten der Gedanken. Jede Minute war ich mit irgendwas beschäftigt oder hab über das nächste Reiseziel nachgedacht. In Zukunft werde ich mir mehr "Gammeltage" gönnen schließlich bin ich lang genug hier um gemächlich alle Ziele abzuhaken.


Letztes Wochenende hatten wir einen Alptraum im Dschungel hinter uns... das ist eine große Geschichte für sich. Wir waren im Regenwald der Westküste von jeder Zivilisation abgeschnitten festgesessen und mussten Stunden in der Kälte auf Hilfe wartend ausharren.
Kommendes Wochenende ist nur ein kurzer 1-Tages-Trip nach Akaroa geplant, wahrscheinlich werde ich zum ersten Mal den Chauffeur spielen für unser Mietauto! Nach 6 Wochen fühle ich mich nun -theoretisch- ziemlich sicher was den Linksverkehr betrifft. Nur die Vorfahrtsregeln sind mir noch nicht so ganz klar.


Doch zurück zum heutigen Thema, die spannenden Erlebnisse der letzten Wochen folgen im Laufe dieser Woche.


Ich wohne nun also im zweiten Stock, dem "Passion"-Stockwerk, vom Livingspacehaus. In meinem Zimmer befindet sich ein Doppelbett, ein Fernseher, Telefon, Internetzugang, Schreibtisch, Stuhl, Küchennische (Wasserkocher, Mikrowelle, Toaster, Geschirr und Besteck), plus eigenes Bad mit Toilette und Dusche. Zu den Gemeinschaftsräumen auf meiner Etage (es gibt auf jeder der 4 Etagen in etwa dieselben Räume) zählen ein PC-Raum, eine Küche, eine Waschküche, ein "Kino" (Raum mit stylischen Sofas und Beamer), ein Billiardraum und ein kleiner Atriumhof für die Raucher. Leider ist das Zimmer mit ziemlich wenig ausgestattet was v.a. die Küche betrifft... 2 Messer, 2 Teller, 2 Gläser, etc. Keinerlei Schüsseln oder Grund-Gewürze. Grmpf. So bin ich heut also gleich nach meinem Einzug, bei dem mir Luciana und Jorge geholfen haben, mit meinem großen Trekkingrucksack in Richtung Supermarkt (natürlich Pak'n Save!) marschiert. Auf dem Weg hab ich einen $2-Shop entdeckt und etliches Küchen- und Haushaltszeug gekauft. Für die 5 Monate tut's ja Gruschtelzeug, hauptsache ich besitze ein paar Schüsseln, Kochlöffel und Dosen. Herrje.
Im Supermarkt hab ich mich dann mit einer Basis-Ausrüstung für die ersten Frühstücke und Abendessen ausgestattet, schließlich hatte ich nur noch meinen halben Trekking-Daypack und meine beiden Hände zur Verfügung. Gottseidank kann ich zwischen Supermarkt und Livingspace mit dem kostenlosen Shuttle-Bus hin- und herpendeln, so verkürzt sich der Fußweg schonmal drastisch.


Morgen muss ich gleich nochmal einkaufen gehen und Putzmittel etc. kaufen. So eine Grundausstattung kann ganz schön Geld und Nerven kosten... Spaß ist auf jeden Fall was anderes. Aber zum Glück besitze ich tolle Freunde die mir selbst die nervigsten Dinge des Alltags mit ihrer Anwesenheit versüßen und zum Erlebnis machen :)


Momenten fühle ich mich noch recht fremd und unwohl in meinen neuen vier Wänden... es ist ja auch das erste Mal seit langer Zeit kein Mensch um mich herum. Von Deutschland bin ich das gemeinsame Wohnen gewöhnt und hier bis dato auch. Nun wird sich zeigen ob ich auch alleine zurecht kommen kann, ich nehme die Herausforderung auf jeden Fall an und warte mal die erste Woche ab.
Nun muss ich die Klappe aber schließen und dem Sandmann die Türe öffnen, schließlich beginnt morgen meine dritte Praktikumswoche. Distribution der Avenues-Magazine mit Inga! Hurra!


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